Wie
entsteht Krankheit -
wie wird man gesund? (Seite 2)
Auch die kognitive Intelligenz übt Erkenntnis- und
Steuerungsfunktion aus. Ihr Sitz ist im wesentlich jüngeren
Neokortex.
Beide Intelligenzen brauchen einander. Ohne die Mithilfe der
jüngeren Schwester findet sich die emotionale Intelligenz in
der
Aktualität der Situationen nicht zurecht und kann allein nicht
zur 'richtigen' Entscheidung gelangen. Umgekehrt ist die
kognitive
Intelligenz ohne ihre ältere Schwester in einer desolaten
Situation, sie erkennt das 'Thema' nicht, um das es geht - sie
weiß nicht, was sie überhaupt steuern soll.
Im Fall einer ernsten Störung werden, wie bereits gesagt,
emotionale und kognitive Intelligenz getrennt, die emotionale wird
'unter Schutz gestellt'. Die kognitive, Motor von Verstand und
Willen, auf sich allein gestellt, ist mit der Steuerung des
Organismus überfordert. Die labile Balance der Energien
gerät allmählich oder schnell oder plötzlich
aus dem
Gleichgewicht, im ärgsten Fall blockieren sie sich gegenseitig
und
es kommt zum Stillstand.
Die eingetretene Situation teilt sich unmittelbar dem
Bewusstsein mit, der Instanz, die die emotionalen und rationalen
Impulse aufnimmt, sie auswertet, und Handlungsimpulse in die Systeme
des Organismus aussendet. Diese Impulse werden nunmehr chaotisch und
chaotisierend, der Organismus 'versteht sich nicht mehr', wird sich
fremd. Das Selbst-Wert-Gefühl wird unklar, Ängste
entstehen,
auf allen Ebenen wächst die Desintegration.
Die Desintegration wirkt auf der Ebene des Geistes:
Persönliche und soziale Orientierung werden irritiert,
geschwächt oder blockiert. Schließlich kommt sie auf
der
körperlichen Ebene an, irritiert, schwächt oder
blockiert die
körperlichen Funktionen.